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Der Mondsee

BulliHerz…ist unterwegs

Ein Mittwoch Ende Mai – von Corona ist noch keine Spur. Das Wetter in Hannover ist launisch, die Sehnsucht nach mal rauskommen nach was erleben groß. Ein Foto fesselt mich. Bergpanorama, eine perfekter Blick auf einen türkisfarbenen See – natürlich blauer Himmel. Die Drachenwand, wie ich herausfinde. Eine Felswand, nicht ganz 1.200 Meter hoch, am Westufer des Mondsees.  

Allein diese Namen! Mondsee. Ich sehe mich schon barfuß bei Vollmond am Ufer stehen. Mondsee – bitte lass ihn nicht zu weit weg sein. Was wäre realistisch für ein – sehr spontanes – langes Wochenende? 600 Kilometer? 800? Könnten wir zwei Tage frei bekommen? Ein kurzer Blick auf Google Maps: Der Mondsee liegt im oberösterreichischen Salzkammergut, ist nur einer von mehreren malerischen Seen in der Gegend – und laut Google gut achteinhalb Autostunden von Hannover entfernt – ohne Stau und Pausen. Puh. Trotzdem. Ich muss da hin. Jetzt. Okay, morgen. Von Donnerstag bis Sonntag. Das geht. Im Magen macht sich kribbelige Vorfreude breit. Ein Anruf beim Mann. „Können wir machen“, ist die kurze Antwort. Luftsprung. Wir fahren morgen nach Österreich! Einfach so. Wo wir schlafen, wird sich finden. Dafür haben wir ja den Camper. Das Packen ist wuselig. Klettersachen müssen mit, die Fahrräder auch, das aufblasbare Stand-Up-Paddle-Board – klar, wir wollen schließlich am See campen. Der Wecker klingelt kurz nach 3 Uhr morgens. Im Dunkeln geht’s auf gen Süden. A2, A14, A9, es wird hell. Das Autoradio empfängt die ersten bayrischen Sender. Urlaubsstimmung macht sich breit. Schnell einen Kaffee zum Wachbleiben. Eigentlich säße ich jetzt gerade in der täglichen Konferenz. Stattdessen bauen sich vor uns langsam die Alpen auf. Wir fahren am Chiemsee vorbei und singen lauthals Dschinghis Khans „Der Dudelmoser“ mit – einfach aus gegebenem Anlass. Die A8 wird zur österreichischen A1 – vorbei an Salzburg und dann sind wir da. Im Ort Mondsee am Mondsee.  

Wir fahren das Ufer entlang auf der Suche nach einem Campingplatz und ergattern schließlich einen Stellplatz direkt am See. Vor uns das Wasser, hinter uns die Drachenwand, wir mittendrin. An einem Donnerstagnachmittag. Vorgestern wussten wir noch gar nicht, dass es diesen Ort gibt. Vor uns liegen Kopfabschalten, Draußensein, Freiheit und ein bisschen Abenteuer. Von Einheimischen lerne ich, dass der Mondsee dann warm genug zum Baden ist, wenn auf dem markanten Schafberg in der Nähe kein Schnee mehr liegt. Es dauert offensichtlich noch etwas. Also gebe ich mir Mühe, nicht von meinem Stand-Up-Paddle-Board zu fallen. An unserem ersten Abend lässt die untergehende Sonne die Drachenwand und die umliegenden Berge für einen Moment rot aufglühen und unseren Bulli gleich mit. Die nächsten zweieinhalb Tage verbringen wir auf Klettersteigen in den umliegenden Bergen, posieren vor Gipfelkreuzen bei strahlend blauem Himmel (zu Hause regnet es, wie man hört), gönnen uns eine ordentliche Portion Käsespätzle und genießen die morgendliche Ruhe auf dem Steg am See, mit Kaffee frisch vom Campingkocher. Der Alltag ist weiter weg als Hannover. Erst am Sonntagnachmittag verstauen wir die letzten Sachen im Auto, um zurückzufahren. Vor uns liegen wahrscheinlich gut zehn Stunden Fahrt, erst nach Mitternacht werden wir zu Hause ankommen. Morgen müssen wir arbeiten. Ja, es wird anstrengend – und wir würden es immer wieder tun. 

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